FS MARIA S. MERIAN und Crew werden umfangreich fit gemacht
Noch liegt sie in der Emder Werft und Dock GmbH (EWD). Doch bald soll sie wieder einsatzfähig sein. Aber bis dahin ist noch viel zu tun.
Der 42jährige Kapitän Ralf Schmidt des Forschungsschiffes MARIA S. MERIAN erklärt: „Das Schiff muss bis September 2020 die sogenannte dritte Klassenerneuerung hinter sich gebracht haben. Alle fünf Jahre wird die fällig – und um die MERIAN fit für diesen Schiffs-TÜV zu machen, kommt sie schon dieses Jahr für einige Wochen in Emden ins Dock“. Umfassende Arbeiten sind geplant.
Unter anderem soll der komplette Anstrich des Schiffes erneuert werden. „Über die Jahre haben sich zahlreiche Farbschichten angesammelt“, so Schmidt. Diese würden in Emden abgestrahlt – dann werde eine neue Schicht aufgetragen. Außerdem sollen Arbeiten an den Antriebsmotoren durchgeführt werden.
Neben diesen Überholungsarbeiten steht in Emden die Ausrüstung gemäß des sogenannten Polar Codes an. Diese Richtlinie der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO soll sicherstellen, dass alle Schiffe, die in den Polar-Regionen im Einsatz sind, weder die Umwelt noch andere Schiffe gefährden. „Dafür wird unsere Ausrüstung in Emden fit gemacht“, so Schmidt.
Doch nicht nur Aktualisierungen am Schiff werden gemacht, auch die Besatzung nutzt die Zeit um sich an den Simulatoren des Leeraner Unternehmens NAUTITEC weiterzubilden. Mehrere Tage unterziehen sich Kapitän und nautische Offiziere des Forschungsschiffes einem „Ship Handling Training for Research Vessel“.
Kapitän Schmidt: „Für uns sind diese Simulationen äußerst wichtig, da wir hier schon neue bzw modernisierte Geräte, die in Emden eingebaut werden, umfangreich testen können“.
„Wir können hier an den Simulatoren das Einparken beziehungsweise Positionieren auf verschiedenen Stationen sowie das Manövrieren im Hafen, z.B. an- und ablegen, unter Berücksichtigung verschiedener Antriebskonzepte trainieren. Die Verwendung des DP-Modus (Dynamic Positioning) ist ein weiterer Punkt auf unserer Trainingsagenda und das simulieren / üben von ROV-Einsätzen. (Anmerkg. der Redaktion: Dahinter versteckt sich das „Remote Operated Vehicle“ Verfahren).
Das Schleppen wissenschaftlicher Geräte sowie das Ein- und Ausbringen von „Fast Rescue Boats“ zur Rettung von Personen runden die NAUTITEC-Seminare ab.“
„Mit diesen intensiven Vorbereitungen werden wir Mitte Dezember wieder in Fahrt gehen und an einer Forschungsreise im südlichen Atlantik zu dem weitreichenden Thema Klimaveränderung teilnehmen“.